Das Handwerk
Mit Tradition in die Zukunft
Traditionen stiften Identität, geben ein „Wir-Gefühl“ und schaffen Ruhezonen für alle von der Hektik und der Informationsflut des heutigen Zeitalters Getriebenen. Teilhabe an Traditionen ist eine gute Basis für das Bestehen in einer immer komplexer und komplizierter werdenden Welt.
Das Handwerk wird in der Öffentlichkeit gerne als traditionsbewusst dargestellt und tritt den Beweis für die häufig praktizierte Überlieferung von Wissen, Fähigkeiten oder Gebräuchen auch selber an. Traditionen pflegt das Handwerk immer dann, wenn z. B. bestehende Strukturen verteidigt werden, wenn historische Zeichen für den aktuellen, modernen Marktauftritt von Handwerksbetrieben verwendet werden oder wenn sichbeispielsweise das Wandergesellentum in jüngster Vergangenheit wachsender Beliebtheit erfreut.
Traditionell ist der Wirtschaftsbereich Handwerk den Auszubildenden und Beschäftigten verpflichtet; das gilt umso mehr je ländlicher eine Region geprägt ist. Traditionell reagiert das Handwerk mit seiner eher kleinbetrieblichen Struktur sehr flexibel auf Veränderungen der Rahmenbedingungen und ist dabei auch nah am Konsumenten vor Ort und immer auf der Suche nach individuellen Problemlösungen. Das Handwerk produziert traditionell gesunde Nahrungsmittel, veredelt regionale Rohstoffe, leistet hochwertige Qualitätsarbeit und trägt mit seiner ökonomischen Bedeutung insgesamt maßgeblich zur Wertschöpfung in der Region bei.
Neue Produkte, Materialien und Verarbeitungstechniken sowie der Umweltschutz und gestalterische Aspekte haben für das Handwerk in den vergangenen Jahrzehnten zu einer Differenzierung der Berufe geführt und eine ganze Reihe an Spezialisierungsmöglichkeiten für die Betriebe erbracht.
Dem Handwerk wird es auch in Zukunft gelingen, Tradition, Fachkompetenz und Flexibilität zu verknüpfen. Das Handwerk wird strukturelle Wandlungsprozesse aufgrund seiner hohen Anpassungsfähigkeit und insbesondere wegen seiner überwiegend kleinen bis mittelgroßen, flexiblen Betriebe positiv bewältigen.